Mit dem Fördertopf unterstützen wir Mitglieder, die sich über das Regelstudium in Münster hinaus weiterbilden wollen. Masterstudent Moritz Mersmann hat das vergangene Wintersemester an der Griffith University in Brisbane, Australien studiert. Mit dem Fördertopf haben wir ihm bei den aus deutscher Sicht horrenden Studiengebühren (> 5.000 Euro) etwas unter die Arme greifen können. Für die Unterstützung bedankt sich Moritz ganz herzlich mit dem nachfolgenden Bericht.
Im Rahmen meines Masterstudiums habe ich im vergangenen Wintersemester die einmalige Chance genutzt, für ein halbes Jahr in eine andere Kultur einzutauchen und im Ausland zu studieren. Entschieden habe ich mich für eine Partneruniversität in Brisbane, Australien. Dank der vor kurzem eingeführten Trimester Struktur an der Griffith University gab es keine zeitlichen Überschneidungen mit dem Studium in Münster und ich hatte die Gelegenheit den deutschen Winter gegen den australischen Sommer einzutauschen – eine einfache Wahl.
Der Unterricht bzw. die Vorlesungen und Übungen haben sich nicht stark von denen in Münster unterschieden. Im Verlauf des Trimesters hatte man beständig Gruppenarbeiten, Präsentationen und Hausarbeiten vorzubereiten. Da viele der australischen Studenten das dritte Trimester im Sommer auch gerne als optional ansehen, waren die Kurse noch einmal deutlich kleiner und es herrschte eine sehr entspannte und persönliche Arbeits- und Diskussionsatmosphäre. Ich habe die Kurse Agile Business Analysis, Business and Government und Future of Work belegt und die Erfahrung gemacht, dass das Kursniveau und der Arbeitsaufwand sehr von dem jeweiligen Dozenten und auch von den anderen Kursteilnehmern abhängt. In den Kursen Agile Business Analysis sowie Business and Government war ich der einzige Europäer, was äußerst interessant war. Hier haben sich meine auf früheren Erfahrungsberichten basierende Vorstellungen weitgehend bestätigt und das Kursniveau war unter dem in Münster anzusiedeln. Es war super spannend die Mentalitäten, Sichtweisen und Arbeitsmetoden von vor allem chinesischen und indischen Kommilitonen näher kennen zu lernen. Ich kann nur jedem empfehlen, viele Fragen zu stellen und neugierig zu sein um einen möglichst internationalen Erfahrungsaustausch zu fördern. Mein dritter Kurs, Future of Work, war inhaltlich sehr interessant und das Kursniveau war, vor allem durch eine Vielzahl an deutschen Teilnehmern und im Vergleich zu den anderen beiden Kursen, ein wenig anspruchsvoller bzw. die Bewertung ein wenig strenger. Bei keinem der drei Kurse gab es eine finale schriftliche Prüfung am Ende des Trimesters, sondern zusätzlich zu den schon im Trimester erbrachten Leistungen noch eine Seminararbeit. Wenn man frühzeitig mit dem Schreiben angefangen hatte, konnte man diese aber auch problemlos früher abgeben und nach der letzten Veranstaltung die Uni hinter sich lassen und Australien bereisen.
Durch die Partnerschaft der WWU mit der Griffith University muss man zwar nicht die vollen Studiengebühren zahlen, aber dennoch einen erheblichen Teil. Hier bin ich sehr dankbar für die Förderung durch das WINet und der Beteiligung an den Studiengebühren. Meine Zeit in Australien zählt auf alle Fälle zu den besten meines Lebens. Abgesehen davon, dass ein Auslandssemester, egal wo, eine sehr wertvolle Erfahrung darstellt und für immer in Erinnerung bleiben wird, kann ich Brisbane und Australien nur jedem wärmstens ans Herz legen. Die Gastfreundlichkeit der Menschen und dieses wunderschön weite und vielfältige Land (Deutschland passt flächenmäßig 32 in Australien) sind es einfach wert erlebt zu werden.
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