Winter School in Liechtenstein
Janan Nahanatha...Fördertopf, Förderung, StudiumFür 5 Tage ging es im Rahmen einer Bachelorvertiefung in ein Land, welches man höchstwahrscheinlich nicht aufzählen würde, wenn man an Länder in der Nähe von Deutschland denkt. Liechtenstein. Die dortige Universität bietet eine Winter School in Business Process Management & Data Science an, um für diese Themen zu begeistern und um ihren Master in Information Systems mit den Majors in diesen Bereichen zu bewerben. Für Bachelorstudenten der Wirtschaftsinformatik ist die Winter School eine gute Möglichkeit nochmal für eine kurze Zeit ins Ausland zu gehen und um sein Wissen in BPM zu erweitern.
In diesen 5 Tagen gab es Vorlesungen, z.B. zu Prozessmodellierung, Datenanalyse und Workflow Management gemischt mit Unternehmensbesuchen und abendlichen Social Events. Die Vorlesungen sind immer als Einführungsveranstaltungen gedacht und wurden durch interaktive Elemente und Gruppenarbeiten aufgelockert. So hat z.B. das Beer Simulation Game in Supply Chain Management einem den Bull-Whip Effekt auf eine sehr unterhaltsame Weise verdeutlicht. Den anderen Vorlesungen konnte man auch leicht folgen, was unter anderem daran liegt, dass einige der in den Vorlesungen angesprochenen Themen in Münster auch behandelt wurden und der Tatsache, dass viele der Dozenten in Liechtenstein aus Münster kommen.
Bei den Besuchen der Logistikzentren von Swarovski und Hilti hat man zudem gelernt, dass es in Liechtenstein mehr als nur Banken gibt. So gibt es durch Hilti und Co. fast so viele Arbeitsplätze wie Einwohner, weswegen das Land auch viele Arbeitskräfte aus der ganzen Welt beschäftigt. Trotz des relativ teuren Standorts für Logistik, Forschung und Entwickelung, bleiben die Unternehmen Liechtenstein auch treu, da es sich oft um Familienunternehmen handelt die in dem Land tief verwurzelt sind. Neben den größeren Unternehmen dort, ist es aber interessant zu sehen, dass selbst kleine Geschäfte teilweise als AG registriert sind.
Nach den kurzweiligen Tagen, konnte man bei den Social Events in diversen Gaststätten die anderen Teilnehmer besser kennenlernen, wobei die ganze Winter School eigentlich als Social Event anzusehen ist, da man mit den ca. 30 Teilnehmern auch zusammenwohnt und alle Vorlesungen zusammen besucht. Neben den Veranstaltungen hatte man auch genügend Zeit als Truppe das Land zu erkunden. Liechtenstein zeichnet sich, neben der überschaubaren Größe, durch eine wunderschöne Lage umgeben von Bergen aus. Wie das Land, ist auch die Universität sehr international ausgerichtet und verfügt über Studierende aus aller Welt, die im Master neben der Uni, die Möglichkeit haben 3 Tage die Woche zu arbeiten. Für die ca. 800 studierenden in 2 Bachelor und 4 Masterstudiengängen bietet die sehr kleine Universität außerdem einen modernen Campus, mit einem unfassbar guten Blick auf die besagten Berge aus Bibliothek und Mensa.
Alles in allem war die Winter School ein sehr tolles Erlebnis, gerade auch, um Leute aus den unterschiedlichsten Ländern kennenzulernen. Die Klausur am Ende, um sich 5 Credits anrechnen zu lassen, war sehr fair und durch das sehr abwechslungsreiche Programm ging man mit dem Gefühl nach Hause, das meiste aus den Fünf Tagen gemacht zu haben. Bedanken möchte ich mich besonders beim WINet, welches mir durch eine Teilförderung die Teilnahme ermöglicht hat.
- Janan Nahanathan
WINet unterstützt Auslandssemester in England
Tobias Kroll ge...Fördertopf, AuslandssemesterMit dem Fördertopf bietet das WINet eine individuelle Fördermöglichkeit für Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Münsteraner Wirtschaftsinformatik. Der WI-Bachelorstudent Dustin Janhofer verbringt derzeit als Freemover ein Auslandssemester an der University of Sunderland in England, was in der Regel bedeutet, dass anders als im ERASMUS-Programm die normalen Studiengebühren bezahlt werden müssen. Er hat uns einen kleinen Bericht geschickt, mit dem er sich auch für die Förderung durch das WINet bedankt.
Einmal eine andere Kultur, Lebensweise und vor allem Art zu studieren erleben. Einmal in einem fremden Land auf sich allein gestellt sein. Aber das ausgerechnet im regnerischen England? Zugegebenermaßen habe ich mir diese Frage auch während meiner Suche nach einer möglichen Universität für ein Auslandssemester gestellt. Doch dann hat die Tatsache überwogen, dass das Vereinigte Königreich zwar in Europa liegt, aber dann doch irgendwie deutlich anders ist. Auch sprachlich stellt es eine optimale Vorbereitung auf den Information Systems Master in Münster dar.
Da für Wirtschaftsinformatiker an der WWU nur wenige bis keine Austauschmöglichkeiten mit Universitäten auf „der Insel“ angeboten werden, entschied ich mich für ein Semester als Free Mover an der University of Sunderland, einer kleinen Küstenstadt im Nordosten Englands. Jedoch ist einer der Nachteile eines solchen Auslandssemesters die Studiengebühren, die man als Free Mover selbst zahlen muss. Dabei hat mich das WINet Münster mit einer Teilförderung glücklicherweise unterstützen können.
Generell ist die Universität mit rund 20.000 Studenten relativ klein, allerdings auch sehr international, da Partnerschaften mit mehreren asiatischen Hochschulen gepflegt werden. Zudem ist der Campus für Wirtschaftswissenschaften und Informatiker relativ neu erbaut und sehr gut ausgestattet. So gibt es beispielsweise in der Informatikfakultät einen Computerpool, der allein flächenmäßig den H-Komplex in Münster übertrifft, und viele kleinere und frei zugängliche Arbeitsräume meist mit Whiteboards, die zur Gruppenarbeit und Vorbereitung von Präsentationen genutzt werden können. Bei der Auswahl meiner Kurse habe ich versucht, möglichst Themen zu wählen, die in meinem Bachelor in Münster weniger vertieft worden sind. So habe ich mich hauptsächlich auf Strategisches Management fokussiert, besuche aber auch einen Kurs in Business Englisch sowie der Programmiersprache Python. Allgemein unterscheidet sich auch die Art der Lehre, da Kurse eher auf das Selbststudium mithilfe von Literatur zum jeweiligen Thema ausgelegt sind und als Prüfung hauptsächlich Essays oder Reports gefordert werden. Auch ist die Größe der Kurse deutlich geringer und so werden die Augen sowohl von anderen Studenten als auch Dozenten größer, wenn ich von BWL-Vorlesungen mit grob 800 Kommilitonen erzähle.
Zusammenfassend finde ich, dass mir das Semester und die etwas andere Sichtweise an der Universität in Sunderland sowohl fachlich als auch menschlich einiges gebracht hat. Allerdings passt dann auch die Aussage „zuhause ist es immer am schönsten“ und so freue ich mich auf das weitere Studium in Münster. Ich bin sehr dankbar, dass mir das WINet Münster bei einem Teil der Studiengebühren geholfen hat und mir so diese Erfahrung auch ermöglicht hat.
Ach, deutlich verregneter und kälter war es wohl in Münster.
